Ort: Literaturhaus Salzburg
Lesung & Gespräch
Veranstalter: prolit
Schmerzambulanz
"Jedenfalls wird in Zukunft alles Denken nur noch Denken über die Klinik sein."
Schon in ihrem bisherigen Schreiben hat die Autorin und Kulturwissenschafterin Elena Messner so kompromisslos wie konsequent das Verhältnis von Politik, Ästhetik und Widerstand ausgelotet und auch ihr neuer Roman zielt ins Zentrum eines gesellschaftspolitisch hochaktuellen und brisanten Themas: sie nimmt das System Krankenhaus in den Blick, die hochspezialisierte Medizin, den kranken Menschen, der in diesem System aufgerieben wird.
Als Barbara Steindl im Bad ihres Krankenhauszimmers zusammenbricht, sind die stationsführende Ärztin Judit Kasparek und ihr Team ratlos. Während die Patientin auf der Intensivstation um ihr Leben kämpft, ist das Personal mit Schuldzuweisungen, Selbstzweifeln und Überforderung beschäftigt. Judit fühlt sich alleine gelassen, vom Pfleger Jovo, der für sie mehr als nur ein Kollege ist, ihrer Freundin und Anästhesistin Asja und ihrem Mentor Tom. Sie beruft ein Ethikkonsil ein, das den Fall aufklären und Frau Steindls weitere Behandlung ermöglichen soll. Denn nicht nur deren Tochter beginnt allmählich zu verzweifeln.
1983 in Klagenfurt geboren, aufgewachsen in Ljubljana und Salzburg, Studium der Komparatistik und Kulturwissenschaften in Wien und Aix-en-Provence. Kärntner Förderungspreis für Literatur (2021), Arbeitsstipendium für Literatur der Stadt Wien (2022), Langzeitstipendium für Literatur des BMKOES (2022). Für ihren neuen Roman »Schmerzambulanz« erhielt sie den Theodor Körner Preis. Ab 2023 Senior Scientist an der Universität Wien. "Schmerzambulanz" ist in der Edition Atelier erschienen.