Hans Lutsch

Ort: Literaturhaus Salzburg

Lesung & Musik

Veranstalter: prolit, Verein Stadttauben

Musik: All Souls Night

 

© privat

Der Flug der Tauben

Die Geschichte der heutigen Stadttauben reicht weit zurück. Ihre Vorfahren, die Felsentaube Columbia livia, lebten als Wildtiere in Eurasien und Nordafrika, bevor sie vor einigen Jahrtausenden von Menschen domestiziert und damit zum Haustier wurden. Mit dem zunehmenden Stellenwert der Tauben für die menschliche Zivilisation erhielt die Taube auch Bedeutung für Kultur, Kunst und Religion, sie wurde zum Sinnbild für Sanftmut, Unschuld und Frieden, das Christentum sah sie als Symbol für den heiligen Geist. Konkret „genutzt“ wurden auch die Intelligenz und der Orientierungssinn der Tauben - als Brieftauben und verlässliche Überbringerinnen von Nachrichten wurden sie nunmehr gezielt gezüchtet. Der Kot der Tauben wurde zudem als Dünger in der Landwirtschaft gebraucht.

Kulturgeschichtlich zeigt sich also eine sinnvolle Symbiose zwischen Menschen und Tauben. Erst seit der „Nutzwert“ der Tauben (bspw. durch die Entwicklung moderner Kommunikationsmittel und Kunstdünger) verloren ging, begann man die Stadttaube als „Problem“ zu sehen und jene Vorurteile zu etablieren, die sich bis heute hartnäckig halten. Tauben sind mittlerweile zum Politikum geworden – in den Diskussionen rund um Stadttauben zeigt sich nicht nur die grundlegende menschliche Ambivalenz gegenüber Tieren, sondern auch die Notwendigkeit, ethische Fragen in die Politik einzubringen.

Hans Lutsch, Lyriker und Obmann des Vereins Stadttauben in Salzburg, wird sich an diesem Abend den vielfachen Blickweisen auf Tauben in der Literatur widmen. In eigenen Gedichten wie auch in Texten von Joachim Ringelnatz, Silke Scheuermann oder Stefan Zweig erscheint die Taube als so faszinierendes wie zu beschützendes Tier.

Begleitet wird der Abend von der Band All Souls Night.

 

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