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Olga Shparaga

Ort: Theater im Kunstquartier (Paris Lodron Straße 2a)

Lesung & Gespräch

Veranstalter: prolit

in Kooperation mit

Universität Mozarteum (Thomas Bernhard Institut)

Friedensbüro Salzburg

S.Fischer Stiftung

 

Eintritt: 10/5

für Studierende des Thomas Bernhard Instituts frei

© Violetta Savchits

Die Revolution hat ein weibliches Gesicht. Der Fall Belarus.

Wir zogen raus auf die Straßen und keiner von uns wusste wohin, hätten uns bald schon verloren, hätte nicht einer die Fahne erhoben. So plötzlich zogen wir los. (aus einem während der Revolution entstandenen Lied)

Minsk im Sommer 2020. Eine junge Frau im ärmellosen weißen Hemd tanzt vor einer schwarzen Mauer aus Sondereinsatzkräften. Hunderttausende Bürgerinnen und Bürger aller sozialer Schichten ziehen durch die Straßen mit weiß-rot-weißen Fahnen als Symbol der belarusischen Revolution; sie setzen der Brutalität des belarusischen Regimes Gewaltfreiheit, kreative Vielfalt und Selbstorganisation entgegen.

Die belarusische Revoltion wurde zu einem großen Teil von Frauen getragen – viele von ihnen sind bis heute in Haft. Die Philosophin und Autorin Olga Shparaga nahm als Mitglied der feministischen Gruppe des Koordinierungsrates eine zentrale Rolle in der Protestbewegung ein. Ihr Buch reflektiert die belarusische Revolution unter verschiedenen Gesichtspunkten und stellt sie in den Kontext europäischer und globaler Emanzipationsbewegungen; es beschreibt neue Formen der Solidarität und die Entstehung eines weiblichen kollektiven Subjekts in Belarus.

 

Olga Shparaga, geboren 1974, lehrte bis 2021 Philosophie am European College of Liberal Arts in Minsk, welches sie im Jahr 2014 mitbegründet hat. Sie hat in Minsk und Bochum studiert. Von 2001 bis 2014 unterrichtete sie Philosophie an der Europäischen Humanistischen Universität in Minsk und Vilnius, seit 2005 an einer belarussischen Hochschule im litauischen Exil. Sie lehrte und forschte an Universitäten und wissenschaftlichen Zentren in Tschechien, Polen, Litauen, Deutschland und den USA. 2006-2014 war sie Redakteurin der intellektuellen Zeitschrift «Novaja Eŭropa» («Neues Europa»). Olga Shparaga ist Mitbegründerin der Fem-Gruppe im Koordinationsrat rund um die belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja. Als Mitglied der feministischen Gruppe wurde sie im Oktober 2020 inhaftiert. Um einem drohenden Strafprozess zu entgehen, floh sie nach Vilnius. Olga Shparaga lebt im Exil und ist seit dem Juli 2022 Fellow am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien.

"Die Revolution hat ein weibliches Gesicht. Der Fall Belarus" ist im Suhrkamp Verlag erschienen.

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