Usama Al Shahmani

Ort: Literaturhaus Salzburg

Lesung & Gespräch

Veranstalter: prolit

© Ayse Yavas

Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt

"Es herrscht winterliche Stille, in der nur leise die Geräusche der Wellen zu hören sind, die mit rollenden Kieseln an den Strand schlagen. Ein Graureiher, der am anderen Ufer steht, schaut ihn an. das Tier sieht aus wie ein stiller Erzähler (...) Er hat ein Bein vom Boden hochgezogen, als wolle er selbst nur mit einem Bein in der Welt stehen."

Dafer Schiehan hat es geschafft. Trotz negativen Asylbescheids hat er Deutsch gelernt, eine Arbeit gefunden, eine Aufenthaltsbewilligung erhalten. Er hat eine kleine Wohnung am Rande von Weinfelden und eine Arbeit in Kreuzlingen als Tellerwäscher. Aber eigentlich ist er Akademiker. Eigentlich ist er ein politischer Flüchtling, geflohen wegen eines missliebigen Theaterstücks. Hals über Kopf geflohen, mit der finanziellen Unterstützung seiner Familie. Als der Betrieb ihm Ferien verordnet wegen Umbaus, sitzt er in seiner Wohnung, schaut aus dem Fenster und grübelt. Auf der Flucht vor seiner inneren Unruhe findet er sich wieder im Wald. 

In seinem neuen Roman erzählt Usama Al Shahmani von den Verwüstungen einer Kindheit und Jugend in Diktatur und Krieg, vom Exil und dem Verschwinden einer Welt, die einst Heimat war.

Usama Al Shahmani, geboren 1971 in Bagdad und aufgewachsen in Qalat Sukar (Nasirija), hat arabische Sprache und moderne arabische Literatur studiert. Er publizierte drei Bücher über arabische Literatur, bevor er 2002 wegen eines Theaterstücks fliehen musste und in die Schweiz kam. Er übersetzt ins Arabische und arbeitet auch als Literaturkritiker. Sein erster Roman "In der Fremde sprechen die Bäume arabisch" wurde mehrfach ausgezeichnet. 2022 nahm er mit seinem Text "Porträt des Verschwindens" an den 46. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt teil. Usama Al Shahmani lebt in Zürich. "Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt" ist im Limmat Verlag erschienen.

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